sie traf mich unerwartet doch nicht unvorbereitet, die energetische verschiebung, von tony parsons in meetings zum open secret immer wieder beschrieben, sofern sich so etwas überhaupt beschreiben lässt ...

etwas war mit mir geschehen - mit dem organismus, ja weit über den hinaus mit meinem ganzen wesen. ich hatte es erst lästigen symptomen diverser erkrankungen zugeschrieben. aber ich hatte diese ereignisse wohl falsch gedeutet. es ging um mehr als symptome und krankheit; denn auf einmal - scheinbar lichtjahre später, in uhrzeit gemessen wohl einige tage - nach dieser verschiebung fügte das geschehen sich im denken zu einer erkenntnis: mein leben lang hatte ich mich täglich von geringfügigen bis grossen dingen blenden lassen, gedacht "das ist es!" oder "dort ist das ziel!" und war losgerannt, auf irrlichter zu, ohne richtig zu bemerken, dass ich nirgends hinkam. 'ich' kam sich in dieser rastlosigkeit meist grossartig vor. jetzt erschien diese unrast eher als absurde und sinnlose verschwendung von energie. kein wunder folgte jetzt erschöpfung ...

das heisst nicht, dass ich in der geschichte 'meines' lebens nicht jede menge erlebt und gelernt hätte. auch die erfahrung von erfolg hatte ich wiederholt gemacht. nichts von dem hatte gefehlt. nichts war je falsch gelaufen. alles hatte sich gefügt, wie es sich fügen musste. unerkannt blieb einzig, dass 'ich' nie der autor dieser geschichte gewesen war. unerkannt war zudem weiter geblieben, dass ich immer noch etwas mehr gewollt hatte, als es gab ... und dass ich das nie bekommen würde!
 
wer also hatte die erfolge zu verbuchen? und was hatten sie gebracht?

es gab im moment dieser erkenntnis einen kurzen blick zurück über das ganze leben; eine freundin hat es ziemlich treffend als ein nahtod-erlebnis bezeichnet. dieses ausstreuen faszinierender irrlichter, von denen das 'ich' sich mit vagen hoffnungen auf irgendeinen erfolg immer von neuem hatte blenden lassen, war über alle jahre das eine und einzige motiv dieses lebens gewesen ... allerdings war dieser prozess von selbst geschehen, autonom ohne irgendwelche regieanweisungen von irgendeiner instanz, und hatte wohl schon immer auf das gezielt, was gerade geschah: auf eine - der begriff macht schon sinn! - erleuchtung dieses grossartigen illusionären theaters. dem wurde im moment des erkennens zugleich der prozess gemacht, im bruchteil eines augenblicks - irreversibel. das rennen, die jagd nach irrlichtern, jede suche war zu ende. übrig blieb einzig, was schon immer da gewesen war, nie gefunden werden kann, DAS was ist, einzigartig, unbeschreibbar ...

leben ging weiter wie bisher und doch war alles anders ...

diese beschreibung ist und kann nicht mehr sein als eine - vermutlich unverständliche  bis wirre - geschichte, die bereits verblasst wie meine gesamte lebensgeschichte schon seit einiger zeit verblasst war. genau so kann zukunft nicht mehr sein als eine geschichte voller ahnungen und hoffnungen über etwas kommendes, von der 'ich' sich blenden und verführen lässt, immer von neuem ... um dann nirgends hinzukommen, nie ganz zu erhalten, was es sich ersehnt, weil fiktion fiktion bleiben muss. fiktion kann sich scheinbar selbst am leben erhalten, was nirgends hinführt ausser zu einer endlosen wiederholung des immer gleichen, endlosen spiels des irrlichternden ich

leben selbst fragt nie nach nutzen, sinn, erfolg etc. eine rose kümmert sich nie um solche aspekte, weil leben einfach nur ist - von moment zu moment. nutzen, sinn, erfolg sind erdachte produkte eines wesens, das scheinbar ohne diese dinge nicht sein kann und sich so andauernd um irgendwelche vorstellungen oder sich selbst dreht - einem fiktiven 'ich'

Beliebte Posts aus diesem Blog