ein nächtlicher traum der erlösung: ich befand mich in den frühen abendstunden in einem grossen sehr belebten bahnhof auf einer brücke über den gleisen. ich wollte an einen ort fahren, wo ich die aufkommende, leuchtende dämmerung in ruhe würde geniessen können. trotz der grossen betriebsamkeit dominierte auch im bahnhof eine tiefes, alles durchdringendes, stilles leuchten. auf meiner suche nach dem richtigen gleis hatte ich kontakt mit verschiedenen menschen, zuletzt mit einer frau, die ich nicht kannte. wir verständigten uns ohne worte, dennoch ohne jedes missverständnis, denn unsere verständigung ging über schwingungen - direkter, besser und schneller als es worte könnten. da bestand unmittelbar einvernehmen, wohlwollen, friedfertigkeit, freiheit, tiefe innigkeit. ich verlor die frau aus den augen und begegnete ihr eine weile später erneut. eine uralte, kleinliche angst, ihr lästig zu werden, hinderte mich daran, auf sie zuzugehen. damit wies ich sie zurück. aber diese störung neutralisierte sich in einem einzigen augenblick. ohne dass es nötig war, darüber zu sprechen, war mir diese schwäche vollkommen verziehen, nicht von ihr allein, sondern von allen, vom ganzen universum. meine irdische schwäche, die normalerweise zu zerwürfnis, streit, verletztheit und schmerz führt, war an diesem ort schlicht bedeutungslos. ich hatte  ein energetisches feld inniger verbindung aller mit allen betreten, dieses feld war mir neu und durch nichts zu zerstören. diese verbindung war nicht persönlich und klar jenseits von kampf, eifersucht, neid, missgunst und angst. alle schienen an diesem ort eins zu sein. es ging nicht um individuen, sondern um etwas jenseits unserer kleinen, irdischen masstäbe - etwas ungemein schönes, friedliches, um einen weiten raum, in welchem sich alles frei entwickeln kann. mit diesem befreienden und tröstlichen gefühl erwachte ich in den tag, wo ich mich zugleich wieder in der dualen welt mit all ihren kleinen und grossen kämpfen wiederfand

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